1. Warum hängt das Labor bei der Digitalisierung eigentlich zehn Jahre hinterher?

Zumindest fühlt es sich so an. Im privaten Alltag sind Digitalisierung und Vernetzung zum festen Bestandteil geworden: Urlaubsbilder werden in der Cloud gespeichert, Serien on demand gestreamt und Licht oder Heizung werden schon mal von unterwegs aus eingeschaltet. Ganz anders im Labor: Dort werden relevante Daten häufig noch per Hand erfasst – teilweise sogar von den Geräten abgeschrieben – und in Papierform archiviert. Zentrale Gerätesteuerung oder Datenverwaltung? – Fehlanzeige! Gründe dafür sind unter anderem viele Regularien und lange Produktlebenszyklen für Laborgeräte. Aber muss das so sein?
Das smartLAB zeigt, dass die Innovationsarbeit weit fortgeschritten ist und sich moderne Technologien durchaus auch mit älteren Geräten verbinden lassen. Dabei muss das regulierte Umfeld im Labor nicht unbedingt ein Hindernis sein, sondern könnte sogar zum Technologietreiber werden. Datenbrillen zum Beispiel: Im Alltag sind diese heute eher noch nicht sinnvoll anzuwenden. Im Labor allerdings können sie durchaus hilfreiche Dienste leisten, indem Arbeitsschritte für die Durchführung von SOPs oder Sicherheitshinweise eingeblendet werden.