Vor rund einem Jahr gab das Forschungszentrum Jülich bekannt, dass es mit dem MiBioLab ein neues Innovation Lab erhält. Diese Innovation Labs, die von der Helmholtz-Gemeinschaft eingerichtet werden, sollen die praktische Anwendung von Forschungsergebnissen fördern und Unternehmen langfristig in gemeinsame Entwicklungsprojekte einbinden. In Hannover auf der LABVOLUTION 2017 informierte nun Dr. Holger Morschett vom FZ Jülich interessierte Kooperationspartner über die Möglichkeiten des MiBioLabs, innovative Technologien für die Entwicklung von Produktionsprozessen für Mikroorganismen bereitzustellen.

Da sich in den vergangenen Jahren die Werkzeuge der molekularen Biologie zur genetischen Veränderung von Mikroorganismen enorm weiterentwickelt haben, können nun bereits in sehr kurzer Zeit große Stammbibliotheken für die unterschiedlichsten Organismen erstellt werden. Allerdings ist nur ein kleiner Bruchteil der katalogisierten Stämme für die Entwicklung wirtschaftlicher Produktionsprozesse, wie die Herstellung von Chemikalien, Pharmazeutika, Futter- oder Lebensmittelzusätzen, geeignet. Aus diesem Grund konzentrieren sich die Jülicher Forscher mit ihrem MiBioLab auf eine schnelle Stamm-Phänotypisierung, also die quantitative Analyse von strukturellen und funktionellen Eigenschaften der Mikroorganismen. Sie arbeiten bei der schnellen Phänotypisierung und nachfolgenden, zielgerichteten Bioprozessentwicklungen eng mit Industriepartnern zusammen, um neue Ansätze und Verfahren für die Bioprozessentwicklung im Labormaßstab zu entwickeln. Im Vordergrund sollen dabei insbesondere Aspekte der Automatisierung und Miniaturisierung stehen.