Drei Fraunhofer-Institute präsentieren gemeinsam ausgesuchte Themen der Labor- und Biotechnologie auf der LABVOLUTION. Das Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik (IBMT) , das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT) und das Fraunhofer-Projektzentrum für Stammzellprozesstechnik (SPT) kommen mit dem fahrbaren epidemiologischen BSL2-Labor, dem mobilen EpiLab, nach Hannover.

Seit 2005 werden am Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT mobile Einheiten bis zur Sicherheitsstufe 3 (S3) zur flexiblen, ortsunabhängigen und autonomen Nutzung gemeinsam mit Partnern entwickelt. Innerhalb der vom Fraunhofer IBMT gemeinsam mit der saarländischen Landesregierung initiierten Branchenallianz »Labor-der-Zukunft®« wird die Labortechnologie der nächsten Generation in die Anwendung gebracht. Dazu werden neben den Themen Digitalisierung, Automatisierung, Mobilität und Sicherheit auch branchenferne Bereiche (wie etwa Elektronik oder Kraftfahrzeugbau) angesprochen, um einen aktiven Technologietransfer in den Bereich der Labore voranzutreiben. Als Technologiedemonstrator wird das Einsatzfahrzeug auf Basis eines Sattelaufliegers gezeigt, das bereits seit mehreren Jahren für die Umweltprobenbank des Bundes in ganz Deutschland unterwegs ist. Diese bewährte "already-used"-Einheit zeigt, wie neue Ansätze den Weg in die Anwendung finden können. In der 55 Quadratmeter großen Nutzfläche des Fahrzeugs werden folgende Exponate präsentiert:

Das Fraunhofer-Projektzentrum für Stammzellprozesstechnik SPT zeigt einen funktionalen Suspensions-Bioreaktor, auf dessen Basis vorhandene Protokolle optimiert werden und in dem neu entwickelten Stammzellprozesse durchgeführt werden können. Im direkten Kontext der Stammzellprozesse werden zudem weitere Ansätze des Fraunhofer-Projektzentrums SPT zu den Themenbereichen Aktorik, Mikrofluidik, Bioprinting, Bildanalyse und Analyseverfahren vorgestellt.

Das "Stabil-Ice"-Disposable ist ein Labor-Einwegartikel, in dem ein kompletter Arbeitsablauf von der Kultivierung, Manipulation bis hin zur dauerhaften Lagerung durch eisfreie Kryokonservierung und anschließendem effizienten Auftauprozess adhärenter Zellen realisiert werden kann. Das Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT stellt einen Prototyp dieses neuartigen Laborartikels für die Zellkultur in verschiedenen Formaten.

Das Fraunhofer IBMT beweist auf der LABVOLUTION außerdem seine interdisziplinäre Expertise in der Entwicklung neuer In-vitro-Modelle mit miniaturisierten Zellkultursystemen. Vorgestellt wird eine Screening-Plattform, die aus miteinander verschaltbaren mikrofluidischen Modulen besteht. Jedes Modul repräsentiert ein Gewebe des Organismus und besteht aus einem miniaturisierten System zur Kultivierung von Zellen. Das System simuliert den Weg von toxischen Stoffen durch den menschlichen Körper und kann zur Risikobewertung toxischer Stoffe, beispielsweise im Rahmen von REACH, genutzt werden.

Ein vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT entwickelter Monitor analysiert automatisiert das Wachstum mikrobieller Kulturen. Durch die Verwendung von standardisierten Mikrotiterplatten wird die Kompatibilität des Systems mit vorhandenen Workflows im Labor sichergestellt. Das Fraunhofer FIT hat bei der Entwicklung des Wachstumsmonitors seine Expertise sowohl in der Entwicklung optischer Systeme, der Automatisierung von Prozessen als auch bei der Systemintegration eingebracht.