Use-Case 1: Bioreaktorinokulation

Moderne Biopharmazeutika wie etwa Antikörper zur Krebstherapie werden mit Hilfe von Bioprozessen hergestellt. In diesen Prozessen wachsen Mikroorganismen oder tierische Zellen in einem Bioreaktor und produzieren den gewünschten Wirkstoff.

Jeder Prozess startet zunächst im kleinen Maßstab in einem Schüttelkolben und wird über mehrere Prozessschritte hochskaliert, bis die Organismen in den Bioreaktor überführt werden können. Während des Wachstums im Reaktor werden regelmäßig Proben genommen, um den Prozessverlauf zu dokumentieren. Wichtige Parameter sind unter anderem die Biomassekonzentration sowie Nährstoff- und Metabolitkonzentration. Neben der direkten Analyse der Proben ist es üblich, Kulturüberstände für spätere Untersuchungen einzufrieren. Dieser Ablauf wird im smartLAB im Use-Case Bioreaktorinokulation abgebildet. Zum Einsatz kommen dabei unter anderem 3D-Druck, mobile Kommunikation, eine Datenbrille, ein Roboter sowie die automatische Dokumentation.

Use-Case 2: Phosphatanalytik

Pflanzen brauchen Phosphor. Der Bodennährstoff unterstützt Stoffwechselvorgänge und wird für den Aufbau der DNA benötigt. Da Phosphatverbindungen jedoch nicht überall in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, kommt der Düngung mit Phosphaten im Bereich Landwirtschaft oder Gartenbau eine wichtige Bedeutung zu. Um bedarfsgerecht zu düngen, ist vorab eine Bodenanalyse erforderlich.

In diesem Use-Case wird der Phosphatgehalt einer Bodenprobe photometrisch bestimmt. Der gesamte Prozess im smartLAB wird über das Tablet des Laboranten gesteuert. Scanner, Datenbrille und Roboter kommen zum Einsatz, außerdem werden die Vorteile der Geräteintegration in die Wabenstruktur des Labors deutlich. Datenalanlyse und Check der Kalibration erfolgen automatisch.

Use-Case 3: Lebensmittelanalytik

Molekularbiologische Verfahren auf DNA-Ebene sind dazu geeignet, um gentechnische Veränderungen oder mikrobielle Kontaminationen festzustellen.
Im Use-Case Nummer 3 werden Lebensmittelproben (Popcorn) auf GMO-Mais mittels PCR-Analytik untersucht. Im smartLAB sendet der ThermoMixer eine Mitteilung an das Smartphone des Laboranten, sobald die Probe weiterbearbeitet werden kann. In der Datenbrille werden sämtliche nächsten Anweisungen eingeblendet. Zum Einsatz kommt unter anderem ein Telepräsenzroboter, mit dem ein Kollege in einem anderen Labor kontaktiert wird.