Bereits heute kommt bei vielen Sportlern eine Technologie zum Tragen - oder besser, sie wird bereits getragen - der zukünftig ein Siegeszug zum Wohle der breiten Masse vorhergesagt wird. Die als Wearables bekannten Gadgets stehen für am Körper tragbare Systeme, die dank Sensoren im Wortsinn hautnah Messdaten sammeln können. Zu den Forschern in diesem Segment gehört auch das Berliner Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM. Gemeinsam mit dem Schweizer Sensorhersteller Xsensio hat das IZM jetzt im Rahmen der von der EU geförderten Maßnahme "Xpatch" ein neues Projekt im Bereich der tragbaren Technologien initiiert: das intelligente Pflaster.

Dieses neue Wearable soll in der Lage sein, den Schweiß des Trägers ohne Zeitverzögerung 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche zu messen und zu analysieren, um so Aussagen über den Gesundheitszustand des Trägers abzuleiten. Laut IZM biete diese bequeme Form der Analyse die Möglichkeit, Heilungsprozesse viel besser nachzuverfolgen und zu kontrollieren. Die Aufgabenverteilung im Projekt sieht vor, dass das bereits hoch dekorierte Schweizer Startup Xsensio den Sensor stellt, der zum Beispiel Elektrolyte, Hormone und Proteine im Schweiß selbst unterhalb des Picomol-Bereichs erfassen kann. Das Fraunhofer IZM entwickelt ergänzend das Aufbaukonzept und ist für die Energieversorgung der Schweiß-messenden Sensoren zuständig. Für Letztere werden neue Batterien-Konzepte erarbeitet, die nicht nur flach, flexibel und leicht sind, auch der Materialauswahl kommt große Bedeutung zu. Die verwendeten Materialien sollen möglichst günstig und leicht entsorgbar sein, denn schließlich sind Pflaster Wegwerfprodukte. Bevor das smarte Pflaster zum Ende der Projektlaufzeit seine Tauglichkeit als Medizinprodukt im Klinikumfeld beweisen muss, dürfte Xsensio längst Varianten auf den Markt gebracht haben, die sich an die ganz oben genannte Zielgruppe richtet. Das Unternehmen arbeitet bereits an einer Variante, das als reines Wellness- oder Freizeitprodukt Sportler beispielsweise vor einer drohenden Unterzuckerung oder Dehydrierung warnen soll.

Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM (D-13355 Berlin), Website: www.izm.fraunhofer.de
Xsensio SA (CH-1015 Ecublens), Website: https://xsensio.com