Das Hannoversche Zentrum für Optische Technologien (HOT) ist ein fachübergreifendes Forschungszentrum der Leibniz Universität Hannover und betreibt Forschung und Lehre auf dem Gebiet der angewandten Optik und Photonik. Hervorgegangen aus einer Initiative von Instituten und Forschungseinrichtungen der Uni Hannover sowie des Laser Zentrums Hannover hat sich das HOT zum Ziel gesetzt, die einzelnen Fachkompetenzen in diesem Bereich zu bündeln, neue Forschungszweige zu schaffen und sie für Forschung, Lehre und Wissenstransfer nutzbar zu machen. Auf der LABVOLUTION 2019 präsentiert das HOT jetzt erstmals seine in Kooperation mit dem Institut für Technische Chemie (TCI) entwickelten optischen SPR-Sensoren für Smartphones.

Oberflächen-Plasmonen-Resonanz (SPR)-Sensoren stellen im Bereich der markierungsfreien optischen Biosensoren gegenwärtig den "Goldstandard" dar, jedoch ließen sie sich bisher aufgrund ihrer Größe und Kosten ausschließlich im Laborumfeld einsetzen. Basierend auf einer optischen Glasfaser mit einem Silber-beschichteten Glasfaserkern wurden im Rahmen einer Machbarkeitsstudie an der Uni Hannover jetzt erstmals optische SPR-Sensoren entwickelt, die mithilfe eines Beugungsgitters sowie der LED und der Kamera eines Smartphones ausgewertet werden können. Ein erster Funktionsnachweis erzielte bereits eine Empfindlichkeit von 5,96 10-4 Brechzahleinheiten (RIU)/Pixel. Da entsprechende Messverfahren einfach zu handhaben wären, besteht das Potenzial, hoch spezifische Biosensoren für die allgegenwärtigen Smartphones bereitzustellen, die sich so - ohne weiteres Zubehör - einfach und kostengünstig in Laborroutinen integrieren ließen. Darüber hinaus könnten die neuen Smartphone-Biosensoren sogar von Technik-Laien angewendet werden, beispielsweise als Grundlage für die Entwicklung neuer Produkte in den Bereichen der Telemedizin, Reisemedizin, Veterinärmedizin oder Lebensmittelanalytik.