Auch wenn die Digitalisierung längst auch die Laborwelt erfasst hat, wird in vielen Laboren immer noch wie in einer klassischen Manufaktur gearbeitet - ohne Vernetzung von Geräten und Prozessen. Das will nICLAS, das Innovation Center für Laborautomatisierung in Stuttgart, ändern, indem es unter Berücksichtigung der Branchen-Anforderungen Technologien für das smarte Labor der Zukunft entwickelt. "Die Proben und Produkte, die in Laboren prozessiert werden, unterliegen strengsten Qualitätsanforderungen. Für Unternehmen ist es entsprechend teuer und aufwändig, neue Technologien zu etablieren" - mit diesen Worten beschreibt nICLAS-Projektleiter Mario Bott vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA die besondere Problemstellung, der sich sein Team stellen wird. Auf der LABVOLUTION 2017 in Hannover können die Besucher auf dem Stand des IPA erfahren, wie Labore künftig zu Datenfabriken werden.

Bott stellt fest, dass allmählich bei den Unternehmen ein Umdenken erfolgt: "Labore werden immer mehr zu vernetzten Datenfabriken, die an zentralen Schnittstellen im Unternehmen stehen: sei es als Diagnostiklabor, in der Lead-Discovery für neue Medikamente oder in der Qualitätssicherung und Produktfreigabe. Sie generieren Informationen, die für die Unternehmenssteuerung äußerst wertvoll sind." Aber auch die wachsende Personalisierung von Produkt und Prozess durch personalisierte Diagnostik und Therapie stellt die Labore vor neue Herausforderungen. Um die aufkommende Komplexität beherrschbar zu machen, will nICLAS dazu beitragen, dass nachhaltige modulare Lösungen für Hard- und Softwaresysteme entwickelt werden. Zu den Projektmitgliedern von nICLAS gehören industrielle Anwender und Entwickler sowie Partner, die eine Brücke zu Forschung und akademischer Ausbildung schlagen wollen. "Das Fächer übergreifende Aufgabenfeld benötigt ein multidisziplinäres Team, um erfolgreich im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Wir freuen uns daher, mit den Firmen Precise Automation, TECAN, Liconic, Thermo Fisher Scientifc, Promega sowie Festo starke Partner gefunden zu haben, die uns beispielsweise neueste Geräte und innovative Technologien zur kooperativen Entwicklung zur Verfügung stellen." Projektleiter Bott blickt also zuversichtlich nach vorn, weil so sein Team stets auf das neueste Equipment und die erforderliche Expertise zurückgreifen kann, um die Grundlagen für das Labor von morgen zu schaffen.

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